Nomen est omen: "Die Verwandlung", das 2013er-Album des Trompeters und Echo-Jazz-Preisträgers Frederik Köster, trägt nicht umsonst seinen kafkaesken Titel. Köster kommt mit neuer Band (Pianist Sebastian Sternal, Bassist Joschka Oetz und Schlagzeuger Jonas Burgwinkel), einem neuen Sound und neuer Philosophie. Nur seine Neugier ist dieselbe geblieben. Das Album steht nicht für das finale Ergebnis einer Verwandlung, sondern beschreibt den Wandlungsprozess just im Augenblick der unmittelbaren Veränderung. Niemand muss hier etwas beweisen, sämtliche Songs drücken einen Zustand schöpferischer Gelassenheit aus. Wo auf Kösters früheren, deutlich rockigeren CDs ein Hang zu urbaner Enge und motorischem Stress vorherrschte, macht sich jetzt eine Anmutung von pastoraler Weite und zeitlicher Unabhängigkeit breit. Köster wollte für sich selbst etwas Neues finden, und das ist ihm gelungen. Seine Verwandlung ist gerade deshalb so glaubwürdig und ansprechend, weil sie uns nicht das komplett Neue, sondern das alltäglich Neue im Bekannten vor Augen hält.