Unerschrocken stellte sich Bobo 2007 mit dem Album "Lieder von Liebe und Tod" den ganz großen Themen des Lebens. Selten klangen deutsche Volkslieder gleichermaßen so neu und so vertraut, die Laudatio zum Weltmusikpreis Ruth lobte dann auch "Musik abseits der Konventionen (...) zwischen Minimal Music und Jazz, zwischen Hörspiel-, Theater- und Neuer Musik." Mit "Liederseelen" wandeln Bobo und ihr langjähriger musikalischer Weggefährte, der Pianist Sebastian Herzfeld, nun erneut auf den Pfaden deutscher Dichter wie Conrad Ferdinand Meyer, Friedrich Rückert und Joseph von Eichendorff. Die beiden nähern sich den Texten der Romantiker, ihren Sehnsuchtsgründen und ihrer Unerschlossenheit auf völlig eigenständige Weise. Sie ergehen sich weder in romantisierender Seelensehnsucht, noch stülpen sie den Texten der Klassiker und Volkslieder ein Genregewand über, nein, sie entkleiden sie geradezu bis auf die Substanz. Bobo und Herzfeld erwecken die Lieder und Texte zu neuem Leben, geben ihnen ihre Magie zurück, lassen sie schwingen. Und schenken uns eine Ahnung von Tiefe. Wir wollen lauschen.