Jeder Songwriter strebst wahrscheinlich danach, wie Chet Vincent von The Big Bend zu sein: jedes Album stärker, sauberer, nachdenklicher, geschliffener. Chet Vincent trieb sich in Bars und Clubs in Pittsburgh herum und spielte in Bands seit er Teenager war. Er war Stammkunde bei kleinen Open Mics und auf Rock-Veranstaltungen mit The Big Bend und hat in sich Ruhe ein Ansehen als eine der engagiertesten Persönlichkeiten der Stadt geschaffen. Der Lohn: Celebrate, die vierte Veröffentlichung von The Big Bend, kennzeichnet den Meilenstein einer Karriere, der mit seinem Songwriting Neil Young der frühen 70er-Jahre ins Gedächtnis ruft und mit akustischen Elementen die Abbey Road-Ära der Beatles. Das Album zeigt die Bandbreite der Band - zu Anfang disharmonische, psychedelische Töne beim Opener "The Spins", hin zu dem folkigen "Su La Ley". Dazwischen übersteuerter Blues-Rock und scharfe Spelunken-Melodien. Vincents Gesang zeigt diese Bandbreite stilistisch, von Schreien über rauere Melodien bis hin zu Trällern und Summen, was an The Weakerthans John K. Samson in weicheren Songs erinnert. Abe Anderson an donnernden Drums und Bassist Madison Stubblefield stellen die Rhythmus-Sektion. Andy Voltz Keyboard lenkt die Atmosphäre der Platte, von Spelunken-Piano zu einem Mellotron-Sound aus den Strawberry Fields. Dan Dickisons Lead-Gitarre ist das Gegenstück zu Vincents Rhythmus-Gitarre.