Si(mon) Begg, 1972 in Leicester geboren, ist seit den Neunzigerjahren - wie sein Bruder im Geiste Christan Vogel - ein Vertreter harscher Elektronikproduktionen, die sich zwischen Techno, Glitch, Noise und Breakbeats nicht immer einem Genre zuordnen lassen, und eher für den Hausgebrauch als für den Dancefloor geeignet sind. Über seine Produktionstätigkeit hinaus ist Begg auch als DJ und Sounddesigner für Film und Fernsehen aktiv. Seit seinem letzten Album, "Permission To Explode" (2013), schrieb Begg unter anderem die Scores für mehrere Netflix-Originalserien. "Blueprints" ist sein sechstes Soloalbum. Es erscheint standesgemäß bei Shitkatapult und feiert die romantische Verbindung roher Elektronik mit herausragender Ingenieurskunst. Was kann man sich darunter vorstellen? Ausgangspunkt des Albums war der Zufallsfund des alten Notebooks von Beggs Großvater, einem ehemaligen, hochangesehenen Ingenieur. Auf dem Computer entdeckte Begg unter anderem statistische Daten, Blaupausen für Maschinen, Graphen zu den Lärmpegeln verschiedener Fabriken und Informationen zum Wirkungsgrad von Kraftwerken. Kurz: Informationen, die Begg dazu inspirierten, diese mit Hilfe analoger Synthesizer akustisch nachzuformen.