Es kann natürlich ein Zufall sein, aber bei einer Künstlerin wie Midori Hirano steckt sicher mehr dahinter: Der Mond braucht für seine Umlaufbahn um die Erde nicht nur 27 Tage und sieben Stunden, sondern zusätzlich 43,7 Minuten. Und genau solange beträgt die Laufzeit von "Moon Synch", MimiCofs drittem Album nach "RundSkipper" (2011) und "Koto Lyra" (2012). Auf diesem stellt die in Kyoto geborene, aber inzwischen in Berlin ansässige Musikerin, Sounddesignerin, Komponistin und Produzentin eine klanglich experimentelle Verbindung zwischen Geist und Maschine, menschlichen und Himmelskörpern sowie Gravitationswellen und Sternenbewegungen her. Mit anderen Worten ist "Moon Synch" das sprachlose, entspannt dargebotene Ergebnis einer komplizierten Suche nach konvergierenden und sich gegenseitig befruchtenden Frequenzen. Bei den Aufnahmen ging Hirano ganz neue Wege: "This LP is based on the recordings I made with a Buchla synthesizer during my residency at Stockholm_ÇÖs EMS Elektronmusikstudion." Statt dem bisher üblichen Klavier stand also erstmals ein analoger Synthesizer im Mittelpunkt, was letztlich zu episch-hypnotisch geschichteten Tracks aus Loops und Samples führte. Für Hirano "a whole new experience".