Nachdem Strom & Wasser zwei Jahre lang mit Musikern aus Flüchtlingslagern zusammengearbeitet haben (feat. The Refugees; verewigt auf zwei CDs), sind Fans der Band gespannt auf das erste eigne Album nach "Mondpunk" von 2011. Auf "Anticool" präsentiert sich die Band um den Radikalpoeten und Bassisten Heinz Ratz angriffslustiger, spielfreudiger und facettenreicher denn je. Ob Ska, Polka, Funk, Techno, Tango, Walzer oder Rock - Strom & Wasser spielen souverän und klischeefrei mit Versatzstücke aus vielen Genres. Dabei ziehen sie weiterhin alles in Zweifel, woran der gute Bürger glaubt, ebenso alles, was als cool gilt. Nicht nur das Titelstück ist ein klares Statement gegen den Zeitgeist: Ratz wettert mit seiner typischen Mischung aus Lakonie und Zorn: "Man erkennt euch am Stil, außer Stil ist da nicht viel." Die Songs kreisen um liebevolle Gefühle, zeigen Verletzlichkeit, betrachten innere Dämonen, beschäftigen sich mit Vergänglichkeit oder öffentlichem Erwartungsdruck, skizzieren ironisch alltägliche Beobachtungen.