Der 1977 in Belgien geborene, frankophile Produzent mit eigenem Studio, Betreiber des Labels Freaksville (wo auch "Night Music, Love Songs" erscheint), Sänger und Multiinstrumentalist scheint wenig zu schlafen, um sich stattdessen zurückgezogen von der Welt mit zerlesenen Comics und alten Science-Fiction-Filmen die Nächte um die Ohren zu schlagen. So in etwa stellt man sich das vor, wenn man den intimen Stücken von Schoos' viertem Soloalbum lauscht. Seine Liebeslieder verfügen über eindringliche Synths und glitzernde Melodien, die wie Straßenlaternen im Wind schwanken. "Night Music, Love Songs" beschwört eine Welt der Stille und Abgeschiedenheit herauf, die außerhalb der Monotonie des Alltags liegt. Für seine sieben Klavier-geführten Stücke bedient sich Schoos der gletscherhaften Minimalismen Erik Saties, sanfter Jazz-Kapriolen, Elementen des französischen Chansons, wie wir ihn von Charles Trenet und Henri Salvador kennen, und sonnigen Pop-Figuren. Wie Schoos zu Protokoll gab, bringt sein Album die zarten Aromen der Nostalgie mit intensiven sentimentalen Träumereien in Einklang - nichts würde den Künstler mehr freuen, hörte man sein neues Werk während einer Autofahrt auf einer dunklen Straße zwischen Mitternacht und Morgengrauen.