Aus Chapel Hill, North Carolina, melden sich Lost In The Trees. Das Musikerkollektiv um Komponist und Sänger Ari Picker ist nicht irgendeine Band. Denn zumindest musikalisch betreten sie Neuland. Auf ihrem zweiten Album, dem ersten für das Label Anti, verbinden sie modernen Pop und amerikanische Folkelementen mit Americana-Sounds und dramatischen sinfonischen Elementen. Das entstehende Klanggebilde ist gleichzeitig intim und anspruchsvoll, einfühlsam und bombastisch. So muss es sich anfühlen, wenn einen ein Elch zärtlich küsst. Das Cover zeigt übrigens Pickers Mutter, die 2009, kurz bevor das Debüt der Band erscheinen sollte, Selbstmord beging. Das vorliegende Album ist ihr gewidmet und steht in all seiner Kraft und Ausstrahlung Werken wie Neil Youngs "Tonight"s The Night" oder Bon Ivers "For Emma, Forever Ago" in kaum was nach. Pickers außergewöhnliche Stimme (irgendwo zwischen Carl Wilson und Thom Yorke) und sein an klassischer Musik geschultes Kompositionstalent öffnen das Fenster zu einer sehr intensiven, emotionalen Musik.