Wer sind eigentlich diese vier jungen Männer, die vor acht Jahren wie eine Erleuchtung aus der schönsten oberbayerischen Landschaft erschienen? Aus Oberammergau kommend, brachten sie ihre Musik, die irgendwo zwischen Alpenlandschaften und kritisch-weltläufiger Querköpfigkeit pendelt, in die Städte. So hatte man das noch nicht gehört - mit dem Instrumentarium einer halben Blaskapelle, ergänzt durch Orgel, Zither, Schlagzeug und einen Sprachsog aus Dialekt und Hochdeutsch. Mit unverstellten Blicken in die ungesehensten Alltagswinkel haben sie es geschafft, ihren ganz eigenen Kosmos in die Welt hinauszutragen. Nun haben Kofelgschroa mit "Baaz" eine neue Umlaufbahn erreicht. "Baaz", das titelgebende Herzstück der neuen Platte, entführt mit psychedelisch angehauchten Elektrosounds in einen längst vergessen geglaubten Krautrocksommer - fast neun Minuten pulsiert, treibt, wabert und flirrt es. Dann "Pauline" - ein instrumentaler Bilderbogen, zu dem sich im Kopf eine seltsame, fast schwerelose Weite einstellt, sehnsuchtsvoll und auch wehmütig. In "Ballon" steigen wir mit Kofelgschroa hoch in den Himmel und schauen mit ihnen auf all das Kleine und scheinbar Banale: "Jeden Tag wird's Abend und bis jetzt ist es immer wieder Morgen geworden. Die Jahre gehen in Schleife, bin i hinten fertig, fang i an von vorn, ohne Ende ohne Anfang, konstant schnell oder langsam." Auch wenn wir uns mit Kofelgschroa immer mal wieder umschauen, das Klanguniversum der Vier bleibt doch im Jetzt und macht den Blick weit für das, was grade im Moment durch die Welt tobt. Auch, aber eben nicht längst nur in Oberammergau.