Vergessen Sie mal alles, was Sie über Adam Green wissen: Urenkel der Geliebten Franz Kafkas, angesehene Akademikerfamilie, mit 14 Musiker, The Moldy Peaches, Weltruhm durch Solokarriere. Denn mit Album Nummer sechs gibt es einen anderen Adam Green. Einen, der nicht auf die Füße fällt. Dem das Herz gebrochen wurde. Der sich zwar nicht komplett neu erfunden, in gewisser Weise aber wieder gefunden hat. Der die Anti-Folk-Attitüde der frühen Tage mit der musikalischen Cleverness von heute in Einklang bringt. Green bezeichnet "Minor Love" als sein "Scheidungsalbum". Der größten persönlichen Krise hat Adam Green die emotional dichtesten Lieder abgerungen. Natürlich ist Green zu intelligent, um sich mit seichten Herz-Schmerz-Dramen zu begnügen. Hauptziel war, ein gutes Album vorzulegen. Es entstand im Haus des Produzenten Noah Georgeson (Devendra Banhart). Viele Instrumente spielte Green selbst ein, beim Rest halfen Freunde wie Rodrigo Amarante (Little Joy). "Minor Love" ist sein bislang reifstes Album. Wir halten fest: Adam Green fängt gerade erst richtig an.