Mit treibenden Grooves, jubilierenden Gitarren, zackigen Breaks und einem großen Sack voll zündender Ideen setzten sich die Dutch Uncles auf ihrem gleichnamigen Debüt 2008 ganz selbstbewusst zwischen New Wave, Postpunk und Pop in Szene. Das Album erschien beim Hamburger Label Tapete, anschließend dockte das Quartett aus Manchester beim heimischen Imprint Memphis Industries an. Dort erscheint nach "O Shudder" von 2015 auch "Big Balloon", das mittlerweile fünfte Album der Art-Popper. Laut Dutch Uncles ist das Werk von Kate Bushs Platte "The Red Shoes" (1993), dem David Bowie der "Low"-Ära (1977), wenig angesagten Tonträgern aus den Plattenregalen der Eltern und osteuropäischem Techno inspiriert. Hört sich nach einer abenteuerlichen Mischung an, aber klingt richtig gut. Um nicht zu sagen: aufregend, geistreich, zeitgemäß und unkonventionell. Im Gegensatz zu den letzten Veröffentlichungen steht bei den Songs von "Big Balloon" die elektrische Gitarre wieder mehr im Fokus, doch das ist auch schon deren größte Gemeinsamkeit. Wie gewohnt favorisieren die Dutch Uncles immer wieder neue Herangehensweisen. "Big Balloon" wurde in Manchester im altehrwürdigen Granada TV Studio produziert, wo einst die Sex Pistols und Joy Division ihre Bildschirmpremiere feierten.