Das zweite Album "As Above, So Below" der sambischen Rapperin und Sängerin Sampa The Great ist ein musikalisches Homecoming. Es erzählt eine Geschichte von Flügeln und Wurzeln, Heimkehr und Flucht, australischem Rap und sambischem Rock. "Ich habe keine Angst, zu meiner Identität zu stehen", sagt Sampa The Great über die Entstehungsphase von "As Above, So Below", das während der Coronajahre in Sambia produziert wurde. "Die zwei Jahre haben wirklich den Teil von mir geheilt, der unsicher war oder das Gefühl hatte, nicht dazuzugehören." Denn Sampa The Great wurde zwar in Sambia geboren, wuchs jedoch in Botswana auf und feierte ihren musikalischen Durchbruch letztendlich in Australien. Ein wenig erinnert die Ästhetik und Stimmung von "As Above, So Below" an die vergessene Architekturströmung des "African Modernism", die in den Sechzigern und Siebzigern architektonische Tradition und Moderne verbunden hat. Denn wie auch der "African Modernism" ist "As Above, So Below" das Resultat eines (wieder-)gefundenen Selbstbewusstseins und einer Heimkehr nach Sambia für Sampa: "Ich komme mit dem Selbstvertrauen zurück, zu wissen wer ich bin", sagt die Sängerin und Rapperin. "As Above, So Below" zeigt nicht nur in den drei Videosingles "Bona", "Lane" und "Never Forget" eine Sampa, die freier und bewusster mit sich, ihrer sambischen Herkunft und der Kultur umgeht, in der sie zu Hause ist: "Vorher hatte ich meine Zweifel damit. Jetzt, da ich wieder zu Hause bin und mit meinen Leuten arbeite, bin ich voll und ganz davon überzeugt." So wird "As Above, So Below" in vielen Teilen in Wemba besungen oder berappt, eine Bantusprache, und bedient sich u.a. auch an musikalischen Referenzen des Zamrocks, einer Art sambischem Garagenrock, der Psychedelic Rock und westafrikanische Folklore mischt. Woanders werden die Dancemusic-Genres Kwaito und Amapiano zu einem hybriden HipHop-Mix fusioniert. Das zweite Album richtet mit der Tradition im Rücken den Blick in die Zukunft. Es sind Hymnen, die zeigen sollen, dass es neben Afrobeats noch ein ganzes Spektrum an Musik aus Afrika gibt, so die 29-Jährige. Mit Features von US-Top-Stars wie Denzel Curry, Joey Bada$$ oder Kojey Radical, aber auch des sambischen Rappers Chef 187 und der beninischen Pop-Ikone Angélique Kidjo ist es ein Meilenstein in Sampas Karriere.