Die in Kenia geborene und in Uganda aufgewachsene MC Yallah Gudencia Mbidde ist seit 1999 in der ostafrikanischen Rap-Szene aktiv. Ihr bewusster, poetischer und experimenteller Stil, bei dem sie abwechselnd in Luganda, Luo, Kisuaheli und Englisch reimt, hat sich nur langsam in den ugandischen Mainstream eingeschlichen. Nach einer kurzen, aber notwendigen Auszeit kehrte sie 2018 mit neuem Elan auf die Bühne zurück und akzeptierte ihre Rolle als zentraler Bestandteil der Nyege Nyege/Hakuna Kulala-Familie. "Yallah Beibe" ist der feurige Nachfolger von "Kubali" (2019), Yallahs erste Zusammenarbeit mit dem in Berlin ansässigen Produzenten Debmaster. Nachdem ihre Tourpläne durch den Ausbruch von COVID-19 im Jahr 2020 unterbrochen wurden, kehrte Yallah nach Kampala zurück und begann in der Villa von Nyege Nyege mit der Arbeit an ihrem zweiten Album. Der Prozess war diesmal komplizierter und entwickelte sich zielgerichtet aus einem anfänglichen Hin und Her mit Debmaster und blühte auf, als Beats vom japanischen Produzenten Scotch Rolex und dem kongolesischen Club-Maestro Chrisman dazukamen. Das fertige Album ist ein internationaler Patchwork aus futuristischen Cyber-Rap-Experimenten, die durch Yallahs unvergessliche Persönlichkeit und ihren elastischen Flow zusammengehalten werden. "Yallah Beibe" ist noch aufgeladener als sein Vorgänger und der passende Soundtrack für eine herausfordernde Ära. Yallah ist eine erfahrene und vielseitige MC und kanalisiert ihr vielschichtiges Verständnis der komplizierten globalen kulturellen Landschaft in 12 Geschichten, die sich durch Trap-, Dancehall-, Club- und Industrial-Stile bewegen. Ihre maßgebliche Führungsstärke wird nie deutlicher als bei "No One Seems To Bother", einer Zusammenarbeit mit Dumas stimmgewaltigem Sänger Lord Spikeheart. Yallah und Spikeheart tauschen ihre Bars über Debmasters glatten, basslastigen Rhythmus aus und malen eine alternative ostafrikanische Klanglandschaft. "Yallah Beibe" ist ein Aufruf zum Handeln, eine laute Sirene, die die Welt über die verschüttete Geschichte und die strahlende Zukunft Ostafrikas aufklären soll. Yallahs Zusammenarbeit mit dem aufstrebenden Star Rati Gan, "Bigbung Song", ist der beste Beweis dafür: Ratis afro-karibischer Dancefloor-Flex und Yallahs politischer Flow treffen auf einen verdrehten, basslastigen Beat von Chrisman und vereinen die DRC, Uganda und die gesamte Diaspora. Tracks wie "Baliwa" und das hymnische "HERA" stellen Yallahs lyrisches Geschick in den Mittelpunkt, indem sie ihre zungenbrecherischen Raps gegen Scotch Rolex' pan-globalen Foley-Trap-Splatter ausspielt. Manchmal wirken die Klänge wie von einem ganz eigenen Planeten - eine vierte Welt, die eher auf Zusammenarbeit als auf Aneignung beruht. Wenn "Kubali" Yallah wieder als eine Kraft etablierte, mit der man rechnen muss, zementiert "Yallah Beibe" ihren Status als eine der aufregendsten MCs der Welt, sowohl auf Platte als auch auf der Bühne. Niemand macht es so wie sie.