Jeder Stamm folgt seinen eigenen Regeln. Und der Yakou Tribe gehört zweifelsohne zu den tonangebenden Jazzstämmen der deutschen Hauptstadt. Jazz-unüblich haben sich Kai Brückner (Gitarre), Jan von Klewitz (Sax), Johannes Gunkel (Bass) und Rainer Winch (Schlagzeug) gut anderthalb Jahre Zeit für die Produktion ihres dritten Albums genommen. "Rituals" setzt auf Beständigkeit und Aufbruch eines beharrlich arbeitenden Kollektivs. Ein über Jahre organisch gewachsenes Kunstwerk, dessen Dünger die gemeinsame Erfahrung der vier Musiker ist, die sich separat künstlerisch weiterentwickeln, als Stamm jedoch präzise aufeinander abgestimmt sind."Rituals" ist eine Huldigung an den Klang. Die CD klingt jazziger und zugleich entspannter als ihre beiden Vorgänger. Der musikalische Fundus ist breiter geworden, ohne dass man die Referenzsysteme sofort benennen müsste. Der Raum für die Improvisation ist offener, das Spiel verspielter, die Interaktion unprätentiöser. Man muss nicht mehr auf sich aufmerksam machen, sondern steht ganz im Dienst von Melodie, Groove und Sound.