Der Wahlberliner Henrik Schwarz ist ein umtriebiger Künstler, der zwar mit einem enormen Backkatalog (Mood Music, Innervisions, Sunday Music) fest in der elektronischen Szene verortet ist, aber stilsicher immer wieder in andere Genres vorstößt, vor allem Jazz, und neuerdings Neoklassik. Insofern lag die Zusammenarbeit mit dem 1945 in den Niederlanden gegründeten und Grammy-preisgekrönten Orchester Metropole Orkest förmlich in der Luft. Ursprünglich wurden die acht Songs von "Scripted Orkestra" im Herbst 2016 auf dem Amsterdam Dance Event aufgeführt und von Boiler Room ausgestrahlt. Für die Albumveröffentlichung spielte das 52-köpfige Ensemble unter Leitung des Dirigenten Jules Buckley die Kompositionen neu ein. "Manche sagen, Orchestermusik stirbt, Orchester sterben. Ich glaube, dass sie bald wiedergeboren werden", so Schwarz. Was "Scripted Orkestra" seinen speziellen Charakter gibt: Hier wurden Computertechnologie und -prozesse auf besondere Weise genutzt und für die Komposition für Live-Instrumente konvertiert. Dabei galt: Technologie kommt vor Performance. Damit unterstreichen die Aufnahmen einmal mehr das eindrucksvolle orchestrale Talent von Henrik Schwarz; zugleich präsentieren sie uns den besonderen Reiz einer nahtlosen Kombination von akustischer Performance und computergenerierter Musik.