Von Beruf: Sänger. So will es uns der Titel dieses Best-Of-Albums weismachen. Doch die Wahrheit ist viel schillernder. Denn der Belgier Benjamin Schoos ist nicht nur Sänger, sondern zudem Multiinstrumentalist, Produzent, Komponist und Betreiber des Labels Freaksville, auf dem er auch seine eigenen Alben herausbringt. Darunter "China Man vs. Chinagirl" (2012), "Beau Futur" (2014) und "Night Music, Love Songs" (2016). Aus diesen drei Alben speist sich "Profession Chanteur". Obwohl die Werke in einer relativ kurzen Zeitspanne veröffentlicht wurden, bringen sie eine große stilistische Bandbreite zum Klingen. Während Schoos auf "Beau Futur" mit Synthesizern, Streichern, Vocoder und bezaubernden Gastsängerinnen wie Laetitia Sadier (Stereolab) und April March im Sonnenschein der 60er- und Glam der 70er-Jahre schwelgte, ist "Night Music, Love Songs" durch reduzierte, klavierlastige Stücke im Stil von Erik Satie oder Artur Rimbaud sowie französische Chansons à la Charles Trenet oder Henri Salvador gekennzeichnet. Daran knüpft auch das retrofuturistische Album "China Man vs. China Girl" an, das mit üppigen Streichersätzen und allen möglichen Tasten- und Saiteninstrumenten den Soundtrack zu einem eleganten Nouvelle-Vague-Film bilden könnte.