Diese bisher unveröffentlichte Ton- und Begegnungskunst vom 8. New Jazz Festival am 13.11.1983 steht monumental über geschichtlichen Entwicklungen für sich selbst und die Ewigkeit. Heinz Sauer zeigt sich als Klangmagier des Tenorsaxofons, der nicht den einmal gefundenen Ton als genügsame Errungenschaft heraushängt. Er ist zwar in der Mitte des Geschehens hörbar, bricht aber immer wieder auf in Überblasfarben, schartige Tiefen oder den Schönklang sanglicher Höhen. Auch das Vibrato spielt eine variantenreich gestalterische Rolle. Dazu der holländische Tastenvirtuose Jasper Van"t Hof, dessen unberechenbare Vielseitigkeit, phantastischer Humor und stete Gesprächslust nie seiner Konzentration und intellektuell souverän gesteuerten Technik im Wege stehen. Das Programm eröffnet mit einer rhythmisch freien, rezitativischen Einstimmung, die auf Van"t Hofs Thema "Merel" hinführt und von "A Classical Preacher" gefolgt wird. Was von da an mit den motivischen Anregungen von höchster Finesse, was da an Spiellust und genialer Beziehungsverflechtung passiert, wie sich Freiheit und Bindung umeinander drehen, wie Van"t Hofs perlende Virtuosität und Sauers Klangkosmos zu- und auseinander kommen - für diese Art von freiem Nicht-Free-Jazz muss erst noch eine Bezeichnung gefunden werden.