Mit ihrer Mischung aus Folk, Chanson, Jazz und afrikanischer Musik hat sich das internationale Quartett Dagefoer auf bislang zwei Alben einen eigenen, unverwechselbaren Sound geschaffen. Bei diesem verbinden sich feine Melodien und fast schwebende Grooves mit manchmal geradezu malerischen Klangflächen. So auch bei "Jetsam" (deutsch: "Treibgut"). Hier ist eine Band zu hören, die bei aller Prägnanz der individuellen Stimmen und aller Vielfalt des einfließenden Materials in sehr engem Kontakt steht. Der gemeinsame Klang wird weniger durch die Brillanz der einzelnen Musiker definiert, als durch die vertraute, fast schon intime Art des Zusammenspiels. Die Melodien verlassen die Mechanik von Strophe, Bridge und Refrain, so dass sich die Songs wie eine Erzählung immer weiterentwickeln können. In den Kompositionen, die alle aus eigener Feder stammen, spiegelt sich hörbar die langjährige Erfahrung der Beteiligten wieder, insbesondere die des Folkpickers und Gitarristen Hinrich Dagefoer, der hauptberuflich als Filmkomponist tätig ist. Ihm zur Seite stehen Jamina Achour, eine wandlungsfähige Sängerin mit französisch-maghrebinischen Wurzeln, der Perkussionist Dumisani Mabaso aus Soweto sowie der Bassist Stefan Wulff, der vor rund 40 Jahren mit seinem Bruder die Folkband Ougenweide gründete.