Die queere Country-Sängerin H.C. McEntire machte sich zunächst als Frontfrau von Mount Moriah und später als Backgroundsängerin in der Band von Angel Olsen durch ihre raue, gefühlvolle Stimme auf sich aufmerksam, bevor sie 2018 mit ihrem Solo-Debütalbum "Lionheart" auf eigene Faust loslegte. Dieses und das 2020 erscheinende Nachfolgealbum "Eno Axis" wurden von der Presse hoch gelobt. Pitchfork bemerkte ihre "glühende Stimme und ihr phantasievolles Songwriting", und Flood Magazine erklärte: "McEntires Gesang hat Bodenhaftung und ist gleichzeitig erhaben und beeindruckend." Ihr drittes Album Every Acre wurde von McEntire, Missy Thangs und Luke Norton koproduziert und enthält neun ergreifende neue Songs, darunter zwei Stücke mit Backgroundgesang von S.G. Goodman und Amy Ray. Ihr reflektiertes Storytelling verwischt dabei wie eh und je die Grenze zwischen Musik und Poesie. Im Eröffnungsstück "New View" zitiert McEntire die Dichter "Day, Ada und Laux, Berry und Olds" - feste Größen in der Welt des Schreibens, deren Werke Leuchttürme des Lichts über düsteren Horizonten sind. Der Anfang des Liedes wird von sanften Gitarrenklängen begleitet, die auf den Downbeat fallen und wie Sterne funkeln. Im weiteren Verlauf schwellen Gitarre, Bass und Schlagzeug sanft an und ahmen die Ebbe und Flut des Mondes nach. McEntires Stimme (zart und heftig zugleich) intoniert die Wahrheit des Gebens und Nehmens, des Loslassens und Einforderns: "Bend me, break me, split me right in two. Mend me, make me... I'll take more of you." Anmutig mit seinen beschwingten Melodien und üppigen Harmonien, erkundet Every Acre in den neun Songs des Albums die Äcker unserer physischen und emotionalen Heimat. Diese Lieder streben nach der Art von Zuhause, die wir alle suchen: ein Zuhause, in dem wir uns ausruhen und unsere Last des Verlustes ablegen (oder wegstecken) können. Und vielleicht wirft McEntire ein Licht darauf, was es heißt, in diesem Leben ein Mensch zu sein - sowohl geizig als auch gnädig, sowohl verletzend als auch freundlich.