Wenn es eine Konstante bei PARLOUR gibt, dann ist es, dass nichts jemals gleich bleibt. Seit nahezu zwei Jahrzehnten entwickelt sich die experimentelle Band aus Louisville, Kentucky, die von Tim Furnish von der einflussreichen, mittlerweile aufgelösten Art Punk-Band CRAIN angeführt wird, unermüdlich in subtiler wie substantieller Weise. Diese fortwährende kreative Bewegung hält den Sound von PARLOUR auf ewig überraschend und unvorhersehbar. Während diese Herangehensweise vielleicht einige kommerzielle Herausforderungen birgt, schafft sie aber sowohl fesselnde als auch lebhafte Musik. Auf dem selbstbetitelten vierten Album der Band treiben PARLOUR wilden, dynamischen Gitarrenrock mit hypnotischen Wiederholungen und Verschiebungen und stechenden Rhythmen bis an seine Grenzen. In wilder PARLOUR-Manier, wird der treibende, knisternde Gitarrensound mit schillerndem Synthesizersurren punktuiert. Der Unterschied ist hier aber, dass PARLOUR ihre charakteristischen Holzbläser zugunsten einer schlankeren, schwereren Ästhetik austauschen. Mit einer reduzierteren Instrumentierung und einem größeren Fokus auf Beats und Riffs, sind die Songs nackter und intensiver, zerschlagen gleichermaßen Krautrock wie Prog Rock.