Wenn Klaus Hoffmann im Frühjahr 2021 auf Tournee zu seinem siebzigsten Geburtstag geht, dann hat der Berliner auch dieses, sein neues Album im Repertoire: "Septemberherz". Berlin, Charlottenburg, Westend - hier entstanden die ersten Lieder, liegen des Sängers Wurzeln, hierher kommt er oft und kehrt nun sogar mit neuen Liedern zurück. In der Wilmersdorfer Straße in Holger Schwarks A-Trane Studio nahm er 15 wunderbare Chansons mit den Musikern Hawo Bleich (Keyboard, Klavier und Streicherarrangement), Micha Brandt und Jo Gehlmann (Gitarren), Stephan Genze (Drums) auf. Aus der Schweiz spielte Peter Keiser seinen Bass dazu, die Bläser kamen von den Kick Horns aus London. Erstmalig arrangierte Conrad Oleak die Streicher einiger Lieder. Final gemischt und gemastert wurde von Berthold Weindorf in den Weryton Studios. "Septemberherz" war geboren. Auch auf dem neuen Album verfeinert der -in keine Schublade des Mainstreams passende- Berliner seine eigene musikalische Mixtur aus Pop, Jazz und akustischem Folk. Nachzuhören in dem jazzig-relaxten Titelsong, ein Lied, das ganz wundervoll die musikalische Stimmung von Hoffmanns deutscher Version des Michel Legrand Klassikers "Windmills of your Mind" (aus dem Film "The Thomas Crown Affair") aufnimmt: "Wie sich Flügel dreh"n im Wind". Seine Haltung hat der Sänger seit seinem ersten Album nach außen getragen. Daher ist es nicht außergewöhnlich, wenn Hoffmanns Werben für Menschlichkeit und gegen Ausgrenzung sich auch auf dem aktuellen Album wiederfindet und sich in wohltuend, hoffnungsvollen Liedern -"Ich glaube", "Was sie trugen", "Basta"- widerspiegelt. Besonders ist höchstens die heutige Zeit, die den Liedern eine eigentümliche Portion an Notwendigkeit verleiht. Dass der Chansonier eine Tochter hat, mag einigen bekannt sein, dass er mit ihr ein Duett ("Asi est la vida") eingesungen hat, können ab jetzt alle hören! Die Auseinandersetzung mit seiner Heimatstadt führt Hoffmann immer wieder neu. Die Berlin-Ode "Dein Gesicht" ist berührend - seine Stimme jung und ausdrucksstark. Für "Und ich weiß nicht, ob"s vorbei ist" textete Klaus Hoffmann die Brel-esquen Zeilen "Ich könnte heute sterben, doch ich liebe noch so sehr. Und im Kopf schneit"s kleine Scherben und das Leben wiegt so schwer". Versteckte magische Momente wie dieser oder offensichtlichere wie in dem schwungvollen Liebeslied "Ich kenne Dich"...das neue Album hat unzählige davon! "Septemberherz" - mal romantisch, mal mit Pathos, wie in dem opulent arrangiert und orchestrierten "Ich würd" es wieder tun"- ein Album, nicht nur für Hoffmann Fans.