Jahr für Jahr steht Philip Bradatsch gut 100 Mal auf der Bühne. Von ranzigen Kellerclubs und Raucherkneipen über schicke Indieläden bis hin zu kleineren und größeren Festivals ist alles dabei. Lauscht man "Ghost On A String", so kommt Freude auf, dass Bradatsch das Leben des letzten fahrenden Sängers noch nicht aufgegeben hat - zu viele Erzählungen stecken hier drin, die sonst verschütt gegangen wären. Geschichten von Heizkörpern, die Herz und Seele wärmen, von Outsidern und Abgehängten, von explodierenden Sternen, von der Liebe, von der Zukunft, die vielleicht trotz allem gut wird, und von der Absurdität, die allem innewohnt. Virtuos an der Gitarre, bringt er Melodien hervor, die einfach wunderschön sind und hängenbleiben. Er entwirft raue, geheimnisvolle und wütende Klangwelten, zu denen er Bilder entwirft, die verwundern und berühren. Jeder einzelne Ton hat seine Berechtigung und Notwendigkeit. Die Songs sind geprägt von alten und neuen Einflüssen, für einen Augenblick kommen einem die späten Beatles und Hymnen Tom Pettys in den Sinn. Man hört die Platte noch einmal und noch einmal und wartet jedes Mal wieder auf diese fast hörbare Atempause, auf das kleine Knarzen auf dem Griffbrett - und ist glücklich.