Steigt schwarzer Rauch auf, dann gibt es nur zwei Möglichkeiten: Entweder wurde vom Konklave in der Sixtinischen Kapelle noch kein neuer Papst gewählt, oder das britisch-holländische Power-Trio Fumaça Preta (deutsch: Schwarzer Rauch) ist im Anmarsch. Wobei Anmarsch noch eine gelinde Untertreibung darstellt, denn die freigeistige Mixtur aus Tropicália, psychedelischem Rock, Musique concrète, verzerrtem Funk, Acid House, kakophonischem Schlagzeug, Hair Metal, wabernden Grooves, Voodoo und Latin-Rhythmen kommt eher mit der Wucht eines Hyperschall-Flugkörpers, die selbst Frank Zappa sprachlos zurücklassen würde. Doch damit nicht genug! Ihrem selbstbetitelten in 2014 bei Soundway erschienen Debütalbum setzen die Herren Alex Figueira (Schlagzeug), Stuart Carter (Gitarre) und James Porch (Bass) mit "Impuros Fanáticos" noch eins drauf. Zwar ist auf dem zweiten Album nach wie vor das scheinbare Chaos Programm, das heißt es blubbert, scheppert, fiept und kreischt auf vielschichtige Weise. Doch das Soundgebräu wirkt viel dunkler und "kontemplativer", was dem Werk mehr Tiefe verleiht. Hinzu kommt, dass Alex Figueira das Mikrofon übernommen hat und nun spanische Texte dominieren.