Als Leon Michels mit El Michels Affair 2005 sein erstes Album Sounding Out The City veröffentlichte, war es schwer zu erraten, was als nächstes auf Michels und seinen damals eingeführten und inzwischen patentierten "Cinematic Soul"-Sound zukommen würde. Heute, vier EMA-Studioalben und zahlreiche Tribute- und Remix-Projekte später - und das alles als Produzent für einige der größten Namen der Branche - hat Michels seinen Sound zum Markenzeichen gemacht. Er beschreitet mit jedem Projekt neue Wege und verschiebt die Grenzen dessen, wofür er bekannt ist. Der Mann ist ein Fluss, kein See, und dieses Mal bringt er sein goldenes Händchen in den Bereich des Hip-Hop ein, indem er das musikalische Bett für einen der Größten legt, der jemals in ein Mikrofon reimte: Black Thought von der The Roots Crew. Die LP mit dem Titel Glorious Game ist in mehr als einer Hinsicht ein bemerkenswertes Debütalbum. Michels liefert seine basslastige, soulige Produktion für Black Thought, der uns einige seiner persönlichsten und transparentesten Verse liefert. Michels und Black Thought sind schon seit einiger Zeit miteinander bekannt. Die beiden trafen sich zum ersten Mal in den 2000er Jahren, als Thought mit der zeitgenössischen Soul-Szene vertraut machte. "Aus dieser ganzen Welt war die Menahan Street Band wahrscheinlich mein Favorit", erinnert sich Michels an die Funk- und Soulgruppe, die er 2007 mitbegründet hatte. Ein paar Jahre später sind die Musiker dieses Kollektivs - Dave Guy (Trompete) und Ian Hendrickson-Smith (Saxophon) - nun hauptberuflich bei The Roots tätig. Diese Verbindung führte schließlich dazu, dass Leon und Thought gemeinsam ein paar Benefizveranstaltungen in NYC und Philadelphia organisierten. "Es dauerte nicht lange, da kam Black Thought ins Studio und jammte ab und zu mit uns", erklärt Michels. "Dann, wir schreiben das Jahr 2020 und die COVID-Lockdowns, meldete er sich aus heiterem Himmel bei mir und wollte, dass ich ihm Sachen zum Schreiben schicke. Wir wollten beide beschäftigt bleiben." Black Thought ist der Mitbegründer und Sänger der besten Live-Band im Hip-Hop. Michels wählte für dieses Projekt einen ganz anderen Ansatz: Anstatt aufgenommene Tracks von Live-Kompositionen zu schicken, holte er den Sampler heraus und sampelte sich selbst und einige Soul-Platten aus seiner Sammlung. Schließlich loopte er dann diese Sounds und schuf Instrumentals für Black Thought. Bei einigen Tracks wählte er einen eher traditionellen Hip-Hop-Ansatz, bei dem er von Samples anderer Leute ausging und diese dann mit Live-Instrumenten ergänzte. Die meisten Stücke sind jedoch Neuinterpretationen seiner eigenen Kompositionen, die er zu etwas Neuem macht. Das Ergebnis sind organisch anmutende, auf Loops basierende Tracks, die Black Thought genug Raum bieten, um sich auszutoben. Bewaffnet mit Michels gesampelten und neu gesampelten Soul-Cinematics reimt sich Black Thought durch persönliche Erinnerungen.