Etwas unerwartet und ohne große Vorankündigung schicken TODESKOMMANDO ATOMSTURM ihren dritten Longplayer ins Rennen. Longplayer ist dabei relativ, fällt ENDLICH ZUKUNFT ein wenig kürzer aus als gewohnt. Auf alles Unnötige wurde verzichtet. Übrig bleiben acht Songs die deutlich geradliniger sind als ihre Vorgänger, in Sachen Spielfreude und Energie aber mühelos noch eine Schippe oben drauf packen; Punk wie er sein sollte, aus dem Hier und Heute, dazu einen dezenten Touch der 80er. Seit 13 Jahren dabei, ist die (Pandemie-)Zeit auch an dieser Band nicht spurlos vorüber gegangen. Globale Krisen, private Perspektiven und finstere Zukunftsaussichten spiegeln sich in Titel und Texten wider, durchdacht formuliert und trotzig vorgetragen. Themen wie Flucht und Ausbeutung von Mensch und Natur stehen Mal wieder auf dem Zettel, genau wie Selbstinszenierung und die eigene Subkultur - in einem Moment in die Höhe gejubelt, im nächsten auf dem harten Boden der Realität zerschmettert. Musikalisch wie textlich auf den Punkt, melodisch, ausgefeilt, düster und wütend präsentieren sich die Fünf aus München mit ihrer neuen Veröffentlichung und neuem Label in gewohnter Manier und doch wieder einen Schritt weiter - in arschfettem Soundgewand so stimmig wie nie zuvor.