Die Erwartungshaltung der Szene war natürlich hoch, hatte die ANTILOPEN GANG vor einigen Jahren mit „Aversion“ ein extrem gutes und vielseitiges Album veröffentlicht, auf dem sie Hip Hop mit einer ausgeprägten Punk-Attitüde versehen hatte. In den vergangenen zwei Jahren etablierte sich das Trio als genreübergreifende politische Stimme innerhalb der hiesigen Musiklandschaft. Darüber hinaus gewann die Band den New Music Award und bekam den Amadeu Antonio Preis verliehen. Und auch eine einstweilige Verfügung von Moderator Ken Jebsen konnte die Band nicht stoppen, zumal die ANTILOPEN GANG die Streitigkeit vor Gericht gewinnen konnte.
 
Auch „Anarchie und Alltag“ zeigt, dass das Herz der Antilopen weiter für den Punk schlägt. Und das zeigt nicht nur die FEHLFARBEN-Referenz im Albumtitel. Auch musikalisch spannen Danger Dan, Koljah und Panik Panzer wieder den Bogen zwischen poppigen Nummern („Pizza“), selbstreflektiertem Oldschool-Hip Hop („Flop“, „Liebe Grüße“) oder rumpeligem Punksongs („Baggersee“). Bestechend bleibt der Wortwitz des Trios, der beim Hörer immer wieder für ein Lächeln sorgt. Für Abwechslung ist also gesorgt, zumal FATONI und Schorsch Kamerun auch noch zwei Gastbeiträge zu „Anarchie und Alltag“ beisteuern.   
 
Wo wir gerade bei Punk sind. Der DeLuxe-Version des Albums liegt ein interessantes Bonusalbum bei. Auf „Atombomben auf Deutschland“ wurden 12 Songs der ANTILOPEN GANG neu eingespielt. Da ließen sich dann auch einige Szenegrößen nicht zweimal bitten. Mit dabei sind unter anderem  Jan von TURBOSTAAT, Ingo von den DONOTS, Bela B., Campino, Peter Hein von FEHLFARBEN sowie Wolfgang Wendland von DIE KASSIERER.
 
Wie man mit „Pizza“ die Welt retten könnte, erklären uns die Antilopen mit ihrer aktuellen Single: