Irgendwie ging alles so schnell. In nur wenigen Jahren haben sich TAME IMPALA um Mastermind Kevin Parker von einem Ein-Mann-Projekt zu einer großen und geschätzten Band entwickelt. Nach der ersten EP 2008 ging es anschließend mit MGMT und den BLACK KEYS in Down Under auf Tour. Das Debüt „Innerspeaker“ schoss 2010 in Australien gleich in die Albumcharts, was der Zweitling „Lonerism“ von 2012 seinem Vorgänger in Europa gleich tat. Keine vier Jahre brauchten die fünf Herren, um sich zu einem der heißesten Psych-Rock Acts auf dem Globus aufzuschwingen. Zwar hatten allesamt schon jede Menge Banderfahrungen gesammelt (z.B. mit THE DEE DEE DUMS), aber das allein garantiert ja noch lange keinen Erfolg. Den haben sich die Australier aber redlich verdient und mit „Currents“ werden wohl die nächste Stufen der Karriereleiter mit großen Sprüngen genommen.
Schon ganze vier Singles hat die Band im Vorfeld zur kommenden Platte released: „Eventually“, „Disciplines“, „Let It Happen“ und „Cause I'm A Man“. Wer sich mit Ungeduld schwer tut, der sollte diese Tracks vielleicht besser nicht anhören, denn man kommt schnell in den Genuss unbedingt mehr hören zu wollen. Die restlichen neun Songs gibt’s aber erst in gut zwei Wochen am 17. Juli auf Doppel-Vinyl auf die Ohren. Bereits jetzt zeigt sich, dass die fuzzigen Töne deutlich zurückgenommen wurden, um Parkers (Kopf-)Stimme mehr Raum zur Entfaltung zu geben. Das funktioniert wunderbar und so wird man beim Hören noch tiefer in den hypnotischen Strudel gezogen, den die Psychedelic-Zauberer herauf beschwören. Vor einem tut sich eine dichte Soundwand aus knackigen Bässen, trockenen, jedoch kraftvollen Drums, markanten, spielerischen Synthie-Flächen und rockigen Beat-Gitarren auf; gleichzeitig wirkt alles irgendwie unglaublich klar, während man verloren in der Zeit den Stücken lauscht. Parkers Anspruch und Ziel ist es nicht, ein bestimmtes Genre wie Psychedelic zu bedienen, wie er dem Rolling Stone erklärt, sondern Musik zu schreiben, die die Leute bewegt: „I wouldn't say making psychedelic music is my focus. That's not the modus operandi for Tame Impala. It's about making music that moves people.“ Ein „modus operandi“ für „Currents“ hieß aber „Give The Song What It Deserves“. Für die ersten vier Singles wurde dieses Ziel schonmal definitiv erreicht. (rk)
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