Böxig Leise“, „Schmökelung“, „Schnurbi“ und „Des Bieres Meuse“: Tracktitel von PAUL KALKBRENNER muten oftmals an wie eine Vertonung des Dadaismus. Und so fällt bei seinem neuen und siebten Album „7“ als erstes auf, dass die Songnamen nicht kryptisch sind. Was fast ein bisschen schade ist, denn früher hat man in Interviews mit dem Techno-Musiker so auf Nachfrage erfahren, dass er seine Frau „Kleines Bubu“ nennt.
Ungewöhnlich ist indes noch mehr: Für einige Tracks verwendete der Produzent, der als Deutschlands erfolgreichster Live-Act gilt und zuhause Klassik hört, nun Samples aus den Bereichen Rock und Soul. KALKBRENNER bevorzugt eine gewisse Bodenständigkeit. Er möge es nicht, "wenn die Dinge so übertechnisiert und überproduziert werden, um dann nach dem Jahr Zweitausendfünfhundert zu klingen", sagte der DJ Ickarus aus Hannes Stöhrs Film „Berlin Calling“ (2008) mal.
Seine zwölf neuen Tracks hat Kalkbrenner auf drei Mal 180g Vinyl verteilt. Für die erste Single „Cloud Rider“ drehte er zudem ein Video in den USA, das Teil eins der Clip-Trilogie „Florian“ darstellt. Kurzfilm-Held ist der Außenseiter Florian, der seine Musik mit Fremden teilen will und jedes Mal abgewiesen wird. Dieses Gefühl wird der gebürtige Leipziger Kalkbrenner, der vor Zehntausenden auftritt, Hundertausende an Platten verkauft und durch die ganze Welt jettet, wohl nicht mehr kennen. (nad)
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