Bitte im Dunkeln auflegen und keinesfalls beim Autofahren: Diese beiden Anweisungen gibt Komponist Brian Reitzell den Hörern seines Soundtracks zur NBC-Serie „Hannibal“. Reitzell selbst konnte es indes nicht vermeiden, seine eigene Musik auch beim Autofahren einzuschieben: Er musste 25 Stunden Material sichten, bevor er die Auswahl für zwei Doppel-LPs hatte, wie er im Interview mit dem Magazin „Vulture“ erzählte. In einigen Episoden gebe es fast mehr zu hören als zu sehen, weil die Musik konstant vor den Bildern einsetze. In Reitzells persönlichen Lieblingsfilmen kommt übrigens kaum Musik vor.
Die 2013 erstmals ausgestrahlte US-Serie „Hannibal“ um den Psychiater und Serienmörder Dr. Hannibal Lecter erzählt die Vorgeschichte des Romans „Roter Drache“ von Thomas Harris. Der Soundtrack präsentiert die Musik in der chronologischen Reihenfolge der Serie. Reitzell, der auch die Musik für „Lost in Translation“ oder „Marie Antoinette“ schuf und im Juni sein erstes Soloalbum veröffentlichte, nahm für „Hannibal“ hunderte Instrumente auf. In der zweiten Staffel benutzte er insbesondere Instrumente aus China und Indonesien, darunter Glocken, die er sich von Reisen mitgebracht hatte. Derzeit plant der Komponist und Produzent auch Orchesterkonzerte, die „Hannibal“ zur Aufführung bringen sollen. (nad)