Auf Nummer sicher gehen war noch nie das Ding von The Drink. Man könnte auch behaupten: Vielschichtigkeit hat für das Trio um Sängerin und Gitarristin Dearbhla Minogue eine enorme Bedeutung. Nicht umsonst befand die Zeitschrift "Spex" anlässlich der Veröffentlichung des Debütalbums "Company" in 2014, The Drink brächte die Qualitäten von Stereolab, Dinosaur Jr. und Warpaint zusammen, ohne jedoch diesen Referenzen zu erliegen. Und auch auf "Capital", dem zweiten Album der Band, gibt es viel zu entdecken. Im Mittelpunkt stehen neben Dearbhlas emotional-tiefgängigen Lyrics nach wie vor vitale Gitarren-Pop-Melodien, warme Basslinien, intensives Fingerpicking und ein natürlich treibendes Schlagzeug. Am Markenkern von The Drink hat sich also nichts geändert. Dennoch wirken die zehn neuen Stücke instinktiver und weniger durchorgansiert, um nicht zu sagen authentischer. Der Grund? Nach Aussagen der Band wollte man einfach die Energie abschöpfen, die in der Luft lag. Offensichtlich sorgten die zahlreichen positiven Kritiken für "Company", ausgiebiges Touren und diverse Festivalauftritte im Sommer 2015 für einen Überschwang an Kreativität. Es bestand also Handlungsbedarf. Darauf stoßen wir doch gerne an - Prost!