The Lines gilt bei Insidern als eine der besten Postpunk-Bands, von der niemand gehört hat. Zumindest Letzteres ist übertrieben. Nicht allein deshalb, weil die Gruppe immerhin mit The Cure, Bauhaus und Birthday Party auftrat. Zwischen 1977 und 83 brachten Joe Forty, Mick Linehan, Nick Cash und Rico Conning fünf Singles, eine EP und mit "Therapy" und "Ultramarine" sogar zwei Platten heraus. Diese wurden 2008 vom Reissue-Label Acute im Zuge des Postpunk-Revivals erneut veröffentlicht. Damit hätte die Geschichte abgeschlossen sein können. Wenn es nicht gelungen wäre, das "verlorene" dritte Album von The Lines in staubigen Asservatenkammern ausfindig zu machen. "Hull Down" bündelt eine Serie von Aufnahmen, die bei experimentellen Wohnzimmer-Sessions sowie in William Orbits Guerilla Studios produziert, jedoch aufgrund massiver Auflösungserscheinungen der Band niemals finalisiert wurden. Was dem historischen Charme der acht Tracks nichts nimmt, lebten die düsteren, Dub-infizierten und klaustrophobischen, aber dennoch stets tanzbaren Lines-Songs - ganz dem Zeitgeist entsprechend - vom Moment. "Hull Down" erscheint als CD und limitierte Vinyl-Edition (500 Exemplare) mit Download-Code und beidseitigem Kunstdruck.