04.01.2018 | 10:37
Post-Punk auf Konfrontationskurs – SHAME
Die Hype-Maschinerie in Großbritannien läuft wieder mal auf Hochtouren. Egal, wo man hinguckt, SHAME werden abgefeiert was das Zeug hält. Und dabei veröffentlicht das Quintett aus London im Frühjahr 2018 erst sein Debütalbum „Songs Of Praise“. Das Album erscheint auf klassisch schwarzem oder, in limitierter Version, auf himmelblauem Vinyl.
Die Band um Sänger
Charlie Steen gründete sich vor drei Jahren, da war der Frontmann gerade mal 17 Jahre alt. Schon kurze Zeit später hatten sich SHAME in ihrer Heimat den Ruf einer exzellenten Live-Band erarbeitet. Sie spielten mit IDLES, SLAVES oder WARPAINT zusammen und wurden von BILLY BRAGG persönlich eingeladen, auf der Left Field Stage in Glastonbury zu spielen. Der politischen Songwriter wurde auf die Band aufmerksam, nachdem sie sich auf Facebook darüber beschwerten, dass beim Reading-Festival nur drei Bands mit Frauen gebucht wurden. Parallel dazu veröffentlichten SHAME die Single „The Lick/Gold Hole“ sowie den Track „Theresa May-baiting Visa Vulture“, den Sänger
Steen als „schlechtestes Liebeslied aller Zeiten“ betitelt. Nun ist die Band mit ihrem Debüt „Songs Of Praise“ beim Indie Dead Oceans gelandet.
So weit die bloßen Fakten zu dieser noch jungen Band. Musikalisch gesehen spannen SHAME den Bogen von JOY DIVISION zu THE FALL, von WIRE zu SIOUXSIE & THE BANSHEES. Alles mit einer gehörigen Portion Wut im Bauch. Dabei sind vor allem die Texte der Band als Kommentar zur sozialen Lage zu verstehen. Die Beobachtungen, die Steen mit einer häufig recht deutlichen Sprache dem Hörer entgegen spuckt, beziehen sich auf die soziale Ungerechtigkeit in Großbritannien, die vor allem auch die Jugend, zu denen die einzelnen Musiker ja selbst noch gehören. Sie beschreiben, wie in der Vorab-Single, (LINK einfügen:
https://www.youtube.com/watch?v=Tpi4V1bUEzM) aber auch die frustrierende Monotonie des Alltags in britischen Großstädten.
„Songs Of Praise“ ist von einer brodelnden Intensität. Chaos und Emotion des Post-Punks überwiegen den Großteil des Albums. Die zehn Songs des Album lassen keine Fragen offen, sie stehen für sich selbst. Es kommt nur selten vor, dass es eine so junge Band schafft, ihre Live-Intensität auch auf Platte zu packen. SHAME schaffen das mit Leichtigkeit und werden deshalb völlig zu Recht von der britischen Presse gefeiert.
songs of praise
LP € 22,99
CD € 15,99
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