Im letzten Jahr feierte das in Seattle ansässige Plattenlabel Sub Pop seinen dreißigsten Geburtstag. Das allein ist sicher schon etwas Besonderes. Der Grund, aus dem das Label auch heute noch genauso wichtig ist wie in der Vergangenheit, liegt wahrscheinlich in erster Linie  am guten Geschmack und dem sicheren Händchen seiner Betreiber. Neben den allseits bekannten Helden der Grunge Ära veröffentlichen Sub Pop Zeit ihres Bestehens Bands aus allen Sparten, die im Entferntesten etwas mit Gitarren zu tun haben und auch darüber hinaus (z.B. Hip Hop Mastermind SHABAZZ PALACES).
Bereits seit zehn Jahren und mit Erscheinen ihres zweiten Albums „Hope For Men“ gehören auch PISSED JEANS zur Label-Familie. Was die Band aus Philadelphia für Labelbetreiber, Fans und Kritiker so interessant macht ist schnell erklärt. So kompromisslos wie PISSED JEANS Hardcore, Punk, Sludge, Noise und (neuerdings) Industrial mit persönlichen und unkonventionellen Vocals kombinieren sucht man in der Musikwelt in dieser Form vergebens. Im letzten Jahr konnte man sich hierzulande auch endlich einmal von der Energie der Band beeindrucken lassen.
Ganze vier Jahre musste man auf den Nachfolger des 2013 erschienenen Albums „Honeys“ warten, am 25.02.2017 ist es aber endlich wieder soweit. PISSED JEANS sind mit neuem Material zurück, und das neue Album „Why Love Now“ ist nicht weiter überraschend großartig geworden.
Bei den Aufnahmen half neben Produzent Arthur Rizk auch No Wave Legende Lydia Lunch, die neben vielen anderen auch schon mit Kim Gordon (Sonic Youth) und Omar Rodriguez Lopez (The Mars Volta) zusammengearbeitet hat.
Kurze Anekdote zum Ende: Auf den recht ungewöhnlichen Bandnamen angesprochen gestand Sänger Matt Korvette in einem Interview ein, das man sich seinerzeit vielleicht ein paar mehr Gedanken bezüglich eines passenderen Bandnamens hätte machen können. Spielt aber auch keine Rolle, fantastische Band!