Die Hamburger Rap-Crew NEONSCHWARZ ist mit ihrem dritten Album zurück. Das „Clash“ betitelte Werk erscheint erneut auf Audiolith Records und kommt als DoLP mit bedruckten Innenhüllen.
NEONSCHWARZ, das sind Marie Curry, Johnny Mauser, Captain Gips und Spion Y. 2012 gegründet, veröffentlichte das Quartett zwei Jahre später mit „Fliegende Fische“ ein vielbeachtetes Debütalbum, dem sie 2016 mit „Metropolis“ ein weiteres ziemlich gutes Album folgen ließen. Spätestens seitdem sind NEONSCHWARZ aus der hiesigen Rap-Landschaft nicht mehr hinwegzudenken.
Mit „Clash“, einer Referenz an die große britische Punkband, die 1981 den New Yorker Graffiti-Writer FUTURA 2000 als Bühnendesigner mit auf Tour nahm (und damit eines der zentralen Elemente der HipHop-Kultur nach Europa), beweisen NEONSCHWARZ, dass es 2018 wichtig ist für eine klare Haltung und gewisse Grundwerte zu stehen, die scheinbar immer weiter verloren gehen. Und obwohl sich das Quartett aus der Hansestadt mühelos durch Boom-Bap, Pop-Rap, Trap oder Power Pop bewegt, klingt „Clash" wie aus einem Guss. Eindeutig politische Songs wie „2018“ oder „Der Opi Aus Dem 2. Stock“ treffen auf eine bisher eher unbekannte persönliche Ebene der Band.
Die Stärke von „Clash“ liegt dabei vor allem in der Dynamik, die NEONSCHWARZ so einzigartig macht. Marie Curry hat sich in den vergangenen Jahren als Rapperin textlich und technisch immer weiter verbessert. Hierdurch profitiert vor allem das Zusammenspiel mit Johnny Mauser und Captain Gips. Die drei entpuppen sich immer mehr als Einheit, zwischen die nicht nur lyrisch kein Blatt mehr passt. Zusammengehalten wird das Ganze durch Spion Y, den technisch äußerst versierten und extrem musikalischen DJ als verbindendes Element.
Und so sind poppige Einflüsse am Ende eben kein Widerspruch zur punkigen Antihaltung der Band. Ebenso wenig übrigens, wie sich Politik und Battlerap ausschließen. Die 14 Songs auf „Clash“ beweisen das auf eindrucksvolle Weise.
Die Single „2018“ bezieht deutlich Stellung zur aktuellen politischen und gesellschaftlichen Lage in Deutschland und verweist darauf, dass der Rechtsruck aus der Mitte der Gesellschaft und nicht von ein paar „Abgehängten“ kommt. Den ganzen Song könnt Ihr hier sehen:
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