Corsair aus Charlottesville, Virginia haben ein Faible für drei echt gute Sachen: harmonische Riffs, Thin Lizzy und Iron Maiden - das ist die Grundlage, auf der sie ihren ganz eigenen Sound aufgebaut haben; und der ist abgespaced, verproggt und ziemlich einzigartig. Die ersten beiden Corsair-EPs von 2010 und 2011 haben im Underground schon für mächtig Wirbel gesorgt (man schaue sich nur mal die Lobeshymnen auf The Obelisk an), und jetzt bringen die proggigen Freibeuter aus den Staaten via High Roller ihr erstes Album endlich auf Vinyl heraus. Es ist gar nicht so einfach, Corsair in eine Schublade zu stecken. Wer aber gerne ein Label draufkleben möchte, kann es mit "new progressive Hardrock" probieren. Damit liegt man gar nicht so falsch: Corsair mixen das Beste des 70's-Hardrock mit einem guten Schuss Stoner Rock, jeder Menge spaciger Elemente, vertrackten Rhythmen und energiegeladenen Twin-Guitars. Reicht das, oder braucht noch wer Namen? Na gut, mit Mastodon, Baroness und Blackholicus kommt man der Sache schon ganz nah! Auf dem Debüt haben sich Songwriting und Produktion noch stärker fokussiert. Die Songs haben Biss, sie sind eindringlich und intensiv. Für die High Roller Fassung wurden vor dem Remastering die Mixes angepasst, damit das ganze auf Vinyl auch wirklich gut klingt. Gitarristin Maire hat Arwork und Layout noch mal verfeinert; immerhin bietet eine echte Platte viel Platz für ein gutes Cover! Übrigens empfehlen vier von vier Corsair-Mitgliedern, sich das Album unbedingt auf Vinyl zu besorgen - Recht haben sie! Ulrike Schmitz