Irgendwann im Jahr 2016, als der polnische Sänger und Produzent Tobiasz Bilinski durch den schummrigen Elektropop von Coldair Erfolg zu haben begann, wusste er, dass es Zeit für einen radikalen Wandel war. Die Songs auf ,The Provider", Coldairs viel gelobtem dritten Album, waren eine Art Exorzismus gewesen. Gespeist mit Liedern über frühen Tod, chronische Enttäuschung und getrübte Gedanken, und sein ernsthafter Versuch, ,to get all this old shit out". Diese Mission wurde erfüllt, er brauchte einen Neustart - den unverschämt strahlenden und komplexen Pop von Perfect Son. In der Vergangenheit hat Bilinskis Musik mit der Dunkelheit geflirtet und sie erkundet, zuerst in einer Art transatlantischem Freak-Folk und dann mit den gotischen Brechungen von Coldair. Doch auf ,Cast" tritt Perfect Son ins Licht - ohne dabei emotionales Gewicht oder Tiefe zu verlieren. Das Album wurde von Bilinski und Marcin Buzniak bei Axis Audio in Warschau koproduziert, zusätzliche Unterstützung bekamen sie von Jeff Zeigler von Uniform Recording in Philadelphia. Perfect Son ist der erste polnische Künstler auf Sub Pop. Bereits vor einigen Jahren sah Label-Mitbegründer Jonathan Poneman Bilinski als Coldair auf dem South by Southwest und war beeindruckt. Die beiden blieben in Kontakt und schließlich unterschrieben sie einen Verlagsvertrag. ,I bugged him about releasing my stuff constantly", gibt Bilinski lachend zu. ,And I guess he admired my persistence." Nachdem ,Cast" fertig war, musste Poneman nicht weiter überzeugt werden. Die Lieder handeln von der Kraft der menschlichen Ausdauer und bewussten Neuerfindung. Von der Konfrontation mit den dunklen Seiten des eigenen Wesens und wie man damit zurechtkommt. ,Cast" ist ein Zeugnis für die Möglichkeiten der Zukunft - getarnt als zehn Pop-Hymnen.