Angelika Niescier ist eine der aufregendsten Stimmen im deutschen Jazz. Die in Polen geborene Saxofonistin, Komponistin, Arrangeurin und Bandleaderin kam mit elf Jahren nach Deutschland, studierte an der Folkwang Hochschule in Essen und pendelt seit Beginn des Jahrtausend in verschiedenen Aggregatszuständen zwischen solo, Duo, Trio, mit den verschiedenen Inkarnationen ihres Quartetts namens Sublim und zahlreichen anderen Formationen bis hin zum German Women Jazz Orchestra. Auf "Now" ist die Jazz-Echo-Preisträgerin mit zwei Musikern aus der experimentierfreudigen Szene Italiens zu hören: mit dem Bassisten Stefano Senni und dem Akkordeonisten Simone Zanchini. Mal fröhlich durch ein Meer ungerader Metren segelnd, dann auf den Schwingen einer Melodie der Sonne entgegen steigend. Auf "Now" ist alles neu, alles auf jetzt: Nie zuvor hatte die Saxophonistin mit einem Akkordeonisten zusammengearbeitet. Die beiden seien außerdem musikalisch etwas anders sozialisiert, so Niescier, aber: "Das ist sehr inspirierend gewesen." Und da hört man vom ersten Ton an. Dieses "Now" wird bleiben.