Die Stuttgarter Progressive-Rock-Formation Müll war von 1969 bis 74 vor allem in Süddeutschland aktiv. Das Trio spielte harte Rockmusik, beeinflusst von Bands wie Black Sabbath, Ten Years After, Led Zeppelin und Jimi Hendrix. Zur Popularität von Müll trugen neben der Musik auch der bandeigene VW-Bus "Speed-Kacker" bei, der schon mal als Shuttle für Konzertbesucher zu abgelegenen Locations dienen musste, sowie ihr Proberaum im Stuttgarter Diakonissen-Bunker, in dem sie ihre legendären "Bunker-Partys" feierten. Obwohl es nie zu einer Tonträger-Veröffentlichung kam, nahmen Eckardt Dietel (Gitarre), Klaus-Peter Graßnick (Bass) und Thomas Wahl (Schlagzeug) ihre Songs auch auf - live, meistens Mono mit einem Uher Report Tonbandgerät in verschiedenen Clubs in und um Stuttgart sowie bei Sessions in ihrem Bunker-Proberaum. Sechs Stunden von diesen Aufnahmen tauchten 40 Jahre später wieder auf, um nun, digitalisiert, aufwändig gemastert und komprimiert auf der CD "Dada Müll (1969-1974)" erstmals offiziell veröffentlicht zu werden. Die Stücke sind zumeist instrumental, mal freejazzig abstrakt, oft improvisiert, mal repetitiv, dann wieder durch wilde Breaks zerhackt. Nach der Auflösung von Müll setzten die Bandmitglieder ihre musikalischen Karrieren in anderen Bands fort.