Die Jewish Monkeys sind Meister im Spiel der Identitäten, Ritter des Absurden, showaffine Musiker und mitreißende Komödianten. Gerne brechen sie ethnisch-religiöse Tabus und holen zu satirischen Befreiungsschlägen aus. Ihre neo-jiddische Klangfusion pendelt zwischen zirkusartigem Chanson und punkig-energetischem Pop, die Sprache zwischen Englisch und Jiddisch. Sie erinnern an die Marx Brothers und deren Lust am Unlogischen, am sich austobenden Unbewussten und der absurd-aggressiven Komik. Gegründet wurden die Jewish Monkeys von Jossi Reich und Roni Boiko, zwei ehemaligen Chorknaben der Frankfurter Westend-Synagoge. Nach "Mania Regressia" von 2014 ist "High Words" das zweite Album der Formation. Es bietet mit dem gitarrenschwangeren Stück "Alte Kacker" und dem wütenden Titelsong zwei hitverdächtige Reißer. Hinzu kommen jiddische Lieder aus alten Zeiten; wie nicht anders zu erwarten, handelt es sich dabei um frivole und sozialkritische Songs. Abgerundet wird das Spektakel durch wilde Kapriolen schlagende Instrumentals, die Zirkusklamauk in moderner, Klezmer-rockiger Größe wiederauferstehen lassen. Bleibt noch die Frage: Was soll das mit dem Bandnamen, der in einigen arabischen Ländern als Schimpfwort im Umlauf ist? Da zucken die Affen nur mit den Achseln: "Wir Juden dürfen das!"