Die Amerikanerin Holly Herndon hat sich nach zwei Alben für das Label RVNG international einen Namen gemacht als Innovatorin für alternative und elektronische Musik. Ihr Album "Platform" erforscht die Ränder von Dance-Musik und Pop-Songwriting und experimentiert mit neuen Songstrukturen. Die Beziehung Künstler/Laptop/Musik bekommt hierbei eine neue Bedeutung, und Herndons elektrisierende Stimme betont auch ihre Ausnahmestellung als Sängerin. Geboren in Tennessee, wurde Herndon musikalisch während ihrer DJ-Jahre von der Berliner Minimal-Techno-Szene beeinflusst. Diese Erfahrungen nahm sie mit nach San Francisco, wo sie momentan lebt und als Doktorandin für Computer Research in Music and Acoustics (CCRMA) am Stanford Center arbeitet. "Platform" ist in einer Art Thinktank mithilfe ihres überaus kreativen Umfelds entstanden. Die Musik dieser digitalen Kommune greift dabei gesellschaftspolitisch brisante Themen auf wie etwa systembedingte Ungleichheit, Überwachungsstaat und Neo-Feudalismus.