"Movement" ist das Debüt von HOLLY HERNDON, ihres Zeichens junge Musikerin, Modernistin und Machinistin. Voller Hunger auf Kultur machte sich HERNDON als Teenager von Tennessee nach Berlin auf. Einige Jahre lang lebte und lernte sie Techno als Partygängerin und Performerin, bis sie schlussendlich mit einem weit geöffneten Geist in die USA zurückkehrte und den Master für Electronic Music am Mills College machte. Unter der Ägide des Netzwerkpioniers John Bischoff, Roscoe Mitchell und Maggi Payne, verfolgte HERNDON ihre Experimente mit bearbeiteter Stimme und erforschte den Körper der elektronischen Musik. ,Movement" entstand am Ende ihrer Studien als Forschungsraum für ihr modernes Kompositionstraining und ihre Liebe zur Club Music. Hier werden ihre Einflüsse zwischen Maryanne Amacher und Galina Ustvolskaya, zwischen Pan Sonic, Berlin und dem Techno der 90er in Birmingham deutlich. ,Movement" ist sich der Tradition der Computerkomposition zwischen Stockhausen und Florian Hecker bewusst; ganz unbekümmert widmet sich HERNDON ihrem einzigen Instrument. Sie baut Instrumente und Effekte in der visuellen Programmiersprache Max/MSP und es ist Teil ihrer Arbeit, moderne Prozessoren an ihre Grenze zu bringen. HERNDONs Talent, mit einem Wimpernschlag von synthetischer Psychose auf menschliche Sinnlichkeit umzuschwenken, macht ,Movement" für jeden Hörer interessant, der bewusst oder unbewusst auf der Suche nach technologischer Erleuchtung ist.