Psychedelischer, leicht progressiver Heavy Rock, versetzt mit klassischen Zitaten und Elementen - was im April 1967 in den Ultrasonic Studios in Hempstead, New York, begann, hat knapp 50 Jahre später im sonst eher beschaulichen schwedischen Örtchen Norje bei Sölvesborg vor mehr als 35.000 begeisterten Fans noch immer die gleiche Ausstrahlungskraft. Mittels exzessiver Coverversionen, denen die Band im Fahrwasser von Deep Purple, Atomic Rooster, Uriah Heep oder auch Black Widow mit wuchtiger Orgel über einem heavybluesgetränkten Rhythmusteppich ihren eigenen Stempel aufdrückte, enterte Vanilla Fudge seinerzeit die Charts. Auch 2016 bestimmte dieses Konzept noch immer das Programm. Hits wie "You Keep Me Hangin" On" (The Supremes) oder "Shotgun" (Jr. Walker) stehen nach wie vor auf der Setlist - und in der Beliebtheitsskala der reichlich vorhandenen Fangemeinde ganz weit oben. Bis auf den Bassisten Tim Bogert, der seit einem Motorradunfall nicht mehr länger auf der Bühne stehen kann, rockt das Quartett in der Originalbesetzung. Pete Bremy heißt seit geraumer Zeit der Mann am Bass, aber den kennen die Meisten schon aus vergangenen Cactus-Tagen.