Nicht nur die Hauptstadt der Mongolei, sondern auch ein Monolith in der Rock'n'Roll-Landschaft und ein Leuchtturm des innovativen Songwritings: Ulan Bator wurde 1993 von Amaury Cambuzat (Gesang, Gitarre, Keyboards) und Olivier Manchion (Bass) in Paris gegründet. Bis heute hält die Band an einem ungezähmten, atmosphärisch dichten, hypnotisierenden und gitarrenlastigen Avantgarde-Rock fest. Dennoch hat sich ihr Sound immer wieder in unterschiedliche Richtungen entwickelt. Auf "Stereolith" setzen Ulan Bator die Tradition des experimentellen Rock'n'Roll fort. Allerdings schickt Cambuzat seine Musik durch ein Gegenwarts-Prisma aus Elektronik und Synthesizern. Die Stücke des zwölften Ulan-Bator-Albums entstanden während der Italien-Tournee mit dem 2016 erschienenen Album "Abracadabra" auf Cambuzats Laptop. Erst im Anschluss daran wurden im Studio die verschiedenen Schlagzeug-, Bass- und Gitarrenparts eingespielt. Das führte zu einem auffallend klaren Sound, der sich erfolgreich vom Klischee der ausufernden und konturlosen Endlos-Improvisationen absetzt. Doch der am meisten beeindruckende und zugleich überraschendste Aspekt des Albums ist seine Monumentalität. Trotz der relativ kurzen Songs verbreiten sie eine geradezu erhabene Atmosphäre.