Auf seinen Solo-Alben war Michael Rodach schon immer der Multiinstrumentalist,Klangforscher und Tüftler. Er entwickelte eigene Samples, horchte überallhinein und war faszinierter Entdecker von allem, was Klang erzeugt.Insbesondere die zahlreichen Hörspiele, für die er Sounds entwickelt undkomponiert hat, zeugen von dieser Abenteuerlust. Ihm liegt es, sich in Themenzu versenken, in die Tiefe zu tauchen, um neue Klänge und Atmosphären zufinden. Mit "Die Zeit ist rund" kehrt er zu einem persönlichen Ausgangspunktzurück. Wie keine seiner Veröffentlichungen zuvor, ist Rodachs sechstesSolowerk ein Gitarrenalbum, auf dem er die unzähligen Klangfarben und Facettendieses - wie er sagt - "herrlich unperfekten, und dadurch für mich perfektenInstrumentes" erforscht. Er ist einer, der die Gitarre auf hörbar poetischeWeise liebt. In diesem Sinne ist "Die Zeit ist rund" fast ein Blues-Albumgeworden. Aber nur beinahe, denn Rodach wäre nicht er selbst, würde er nichtdie klaren, offensichtlichen Blues-Elemente mit anderen, scheinbar ganzfremden musikalischen Stilen zu eigenen Geschichten formen. So fügt erFlüchtiges, Brüchiges und Schillerndes zu einer sehr runden und berührendenSache zusammen.