Mit dem Album "OstWest" komplettiert das Berliner Elektronik-Kraut-Dub-Trio Automat eine bemerkenswerte Trilogie. Während sich das 2014 erschienene Debüt "Automat" thematisch um die vier Berliner Flughäfen rankte, lotete "PlusMinus" (2015) die Möglichkeiten der Klangmaschinen und Effektgeräte des Dub aus, um hypnotische Weltraumklänge zu erzeugen. "OstWest" ist eine musikalische Interpretation der aktuellen gesellschaftlichen Situation, die durch die vielen Neuankömmlinge in Deutschland entstanden ist. Hintergrund: Die Albumaufnahmen fanden 2015 in den "Candy Bomber"-Studios auf dem ehemaligen Berliner Flughafen Tempelhof statt, also auf dem Höhepunkt der Flüchtlingskrise. Für die Band bedeutete das eine unmittelbare Nachbarschaft zu Tausenden Flüchtlingen aus dem Nahen Osten und Afrika, die in den einstigen Hangars direkt unter dem Studio eine provisorische Unterkunft gefunden hatten. Wie bereits bei den beiden Vorgängern bilden auch auf "OstWest" eine Reihe atmosphärisch dichter und rhythmischer Meditationen die Grundlage für flirrende Elektronikklänge und basslastige Rhythmen. Dennoch wirkt "OstWest" druckvoller, die "krautige" Dynamik der Band kommt mehr zur Geltung und beschert den Stücken einen amtlichen Groove.