Man will nicht mit Pris tauschen. Als neue Sängerin der deutschen Indiepop-Band PHILLIP BOA AND THE VOODOOCLUB tritt sie ein schweres Erbe an. Und es ist ein Spagat, als professionelle Frontfrau neben Boa aufzutreten und zugleich auf die Jobbeschreibung des Bandbosses zu passen. Der hatte das Jobprofil im Fan-Interview zuvor so formuliert: „Wir suchen nach einer Person, die noch kein Ego hat, weil sie mit Bands noch nicht viele Erfahrungen hat.“ Dem „Diktat“ seiner Songs „unterliegen“ soll die Nachfolgerin von Boas Ex-Frau Pia Lund, die 2013 zum zweiten Mal bei Phillip Boa and the Voodoo Club ausstieg. Zum Diktat bittet der seinen Außenseiterstatus kultivierende, in Dortmund geborene Musiker für sein neues Album „Bleach House“, das letzten Freitag am 22. August via Cargo Records erschienen ist, nun also Pris, von der nicht viel bekannt ist, außer dass sie sich nach einer Figur aus „Blade Runner“ nennt. „Ihre Stimme ähnelt definitiv der Stimme Pia's“, betont Boa.
Zwar hatte der inzwischen 51 Jahre alte „Kill Your Ideals“-Sänger seine erfolgreichste Zeit in den 80ern und 90ern, doch die bisher höchste Chartplatzierung schaffte das 2012 veröffentlichte Album „Loyalty“ mit Platz 13. Das reicht dem nach Malta ausgewanderten Künstler aber noch längst nicht, mit „Bleach House“ will er noch einen drauf setzen: „Ich will einen Meilenstein schaffen, ein echtes Statement“, sagte er im Fan-Interview.
Das Album gibt es als einfache Edition auf 180 Gramm Vinyl inklusive Downloadcode und Gatefoldcover und als limitierte, magenta-farbene Edition, die auf 300 Stück limitiert ist.(nad)