Seit nunmehr 15 Jahren nimmt Samuel Beam stilvolle und bedachte Alben auf. Dass das Niveau seiner Veröffentlichungen ein wenig schwankt, liegt vor allem an der Menge an Alben und EPs, die der amerikanische Songwriter in den vergangenen eineinhalb Jahrzehnten herausgebracht hat. Mit „Beast Epic“ ist Beam nun wieder auf höchstem Niveau angekommen.
 
Das erste Mal auf sich aufmerksam machen konnte IRON & WINE 2004 auf der liebevoll zusammengestellten „An Acquired Taste“-Video-Compilation von Sub Pop. Auf ihr befindet sich ein Video zum Song „Naked As We Came“ von seinem Album „Our Endless Numbered Days“. Das Video wundervoll, der Song fantastisch. Sub Pop berappelte sich damals gerade mit neuen Bands wie THE SHINS, THE POSTAL SERVICE (deren „Such Great Heights“ IRON & WINE 2006 in einer großartigen Coverversion veröffentlichten) oder auch HOT HOT HEAT. Der internationale Durchbruch gelang IRON & WINE aber erst 2011 mit dem Album „Kiss Each Other Clean“, dass es mit Hilfe von Warner Music bis auf Platz 2 der amerikanischen Billboard-Charts schaffte. 
 
Auf „Beast Epic“, das wieder auf seinem alten Stammlabel Sub Pop Records erscheint, gibt es gewohnt anspruchsvolle Arrangements mit Cello, Violine, Mandoline und Banjo, aber ebenso klassische Songwriter-Nummern, die sehr dezent instrumentiert und mit dem gewohnt schönen Gitarren-Picking versehen sind. Darüber schwebt die angenehme Stimme von Samuel Beam, der auch textlich immer mal wieder zu glänzen weiß. So handelt „Thomas County Law“ zum Beispiel von seiner eigenen Beerdigung (das Video zum Song findet Ihr HIER). Etwas schwächere Songs, wie das emotionslose „Last Night“ gab es bei IRON & WINE schon immer. Aber die wenigen Ausnahmen kompensierte der Musiker durch großartige Stücke, wie „About A Bruise“ und  „Song In Stone“.
 
Am Ende ist „Beast Epic“ eine wundervolle Sommer/Herbst-Platte, die man zum Aufstehen, beim Frühstücken, auf der Terrasse beim Entspannen, auf längeren Autofahrten nach einem stressigen Arbeitstag oder abends bei einer Flasche Rotwein hören kann. Oder anders formuliert: Eine der schönsten Platten des Jahres.