Vor 30 Jahren gründeten die Kumpels Chris Hannah und Jord Samolesky im kanadischen Winnipeg die Band PROPAGANDHI. Es sollte jedoch noch einige Jahre dauern, bis die beiden die ersten Studioalben unter diesem Namen veröffentlichten. Wie so häufig im Punkrock-Bereich hatte Fat Mike, Inhaber des Independent-Labels Fat Wreck Chords und Bassist von NOFX, ein feines Gespür und nahm die Band Anfang der 1990er-Jahre unter Vertrag. Mittlerweile hatte sich auch John K. Samson, heute bekannt durch seine Band THE WEAKERTHANS, der Band angeschlossen (er verließ die Band 1997 wieder, um die oben genannten WEAKERTHANS zu gründen). Fat Wreck Chords veröffentlichte die ersten vier Alben der Band und verschafften der politisch aktiven Band dadurch ein größeres Publikum, dass sie mit NOFX auf Tour gehen durften.
 
Hannah und Samolesky gründeten parallel 1997 ihr eigenes Musiklabel G7 Welcoming Committee, das unter anderem Bands wie ...BUT ALIVE, THE WEAKERTHANS und THE INTERNATIONAL NOISE CONSPIRACY veröffentlichte.
 
Mit ihrem neuen Album „Victory Lap“ (Epitaph Recoreds) bewegen sich PROPAGANDHI in gewohnten Gefilden. Punkrock, der rockt und seine Sympathie für kleinere Metal-Einlagen, wie dem Riff zum Titeltrack „Victory Lap“, weiterhin nicht verbergen kann. Daran ändert auch der Personalwechsel an der Gitarre nichts. David Guillas, der fast zehn Jahre Teil der Band war, wechselt in einen „normalen“ Job und wird durch Sulynn Hago ersetzt, die einen ganz hervorragenden Job an der Gitarre macht.
 
In politisch unruhigen Zeiten lassen sich PROPAGANDHI natürlich nicht bitten und bleiben auch textlich ihren linken Positionen treu, was dieses überaus stimmige Punkrock-Album perfekt abrundet. Aber was bleibt ihnen auch anderes übrig? Menschenrechtsverstöße, Umweltverschmutzung und Rassismus sind schließlich weiterhin ein wichtiges Thema.