Stoppok ist und bleibt auch auf "Operation 17" der lakonisch-humorvolle Rebell und feine Beobachter, der mit wenigen prägnanten Worten passgenau ins Schwarze trifft. Dass Musik und Liebe offenbar jung halten, ist zwar ein fürchterliches Klischee, Stefan Stoppok aber ist dafür der beste Beweis. Wem seine Songs genauso unter den Nägeln brennen, als wenn er gerade sein Debüt veröffentlichen würde, der muss sich auch auf seinem 17. Studioalbum nicht großartig neu erfinden. Der hat einfach so immer noch viel zu viel zu sagen. Und Stoppok hat dabei seinen ganz eigenen Flow: "Ich habe einen eigenen Weg gefunden, in dem vorhandenen System mein eigenes System aufzubauen", sagt er nicht ohne Stolz. "Da haben wir uns unsere eigene Schneise geschlagen und fahren mit dem Fahrtwind zwischen den Gleisen." Das Schöne an solch einer eigenen Schneise sei, bestätigt er, "dass ich nie eine Vorgabe hatte, wie ich zu klingen habe oder was ich machen muss, damit die Leute mich toll finden. Ich habe stattdessen immer nur geguckt, was aus mir rauskommt, mich der Sache ganz hingegeben." Es genügt ein einziger Durchlauf von "Operation 17", um die Richtigkeit dieser Aussage zu spüren. Stoppok und seine perfekt eingespielte Band sind ganz im Hier und Jetzt, frisch und mutig, wach und wahrhaftig. Eigen auch, das schon. Klanglich vintage und analog warm, im Tun und Texten aber absolut aktuell und auf den Punkt.