Joe Pass gilt als einer der innovativsten und einflussreichsten US-Jazzgitarristen. Durch die berühmten Aufnahmen mit Oscar Peterson, Frank Sinatra und Ella Fitzgerald und vor allem aber mithilfe seiner Trio- und Solo-Sessions, bleibt sein eindrucksvolles Spiel, bei dem er häufig Thema und Akkordbegleitung vereinte, als geschmackvoll und zeitlos in Erinnerung. Mit seinem facettenreichen Spiel brilliert Pass auch auf dem im Juni 1970 in Villingen aufgenommenem Trio-Album, auf dem er als Bandleader seine Kreativität mühelos entfalten kann. Sowohl die amerikanisch-europäische Besetzung, als auch die Auswahl der Kompositionen machen hierbei dem Albumtitel alle Ehre. Eberhard Weber war zu dieser Zeit einer der wichtigsten (Kontra-)Bassisten des modernen Jazz in Deutschland, wobei der swingende Drummer Kenny Clare aus England stammte und unter anderem in der Clarke-Boland Big-Band spielte. In dem Programm stehen klassische Big Band Titel, wie "Stompin At The Savoy" neben brasilianischer Bossa Nova (A.C. Jobims "Meditation") sowie neben amerikanischen Jazz Standards. Hervorzuheben ist die gefühlvoll swingende Eigenkomposition "Joe's Blues". Trotz seiner spannenden Vielförmigkeit, bleibt "Intercontinental" ein angenehm zugängliches Album. In Verbindung mit der analogen AAA Restaurierung wird es zu einem audiophilen Hochgenuss, der vor allem durch seinen warmen analogen Sound besticht.